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Der erste Schritt in die „Freiheit“, ein Katzengehege

Nach längeren Überlegungen war der Plan fertig:

  1. ein abgeschlossenes Außengehege für meine sibirischen Katzen: Pino, Janis und Prizzy zur Gewöhnung an frische Luft und späteren zeitweisen Trennung der Katzen vom Kater.
  2. ein katzensicherer Garten, gesichert durch einen Elektrozaun (folgt in Kürze).

Punkt 1 wurde nun umgesetzt.

Der Platz des zukünftigen Geheges am Haus

Nach dem Umsetzen von fast blühenden Apfelbäumchen war das Gelände bereit für ein Gehege von 2mx4mx2m. Bodenhülsen wurden einschlagen, Balken zugesägt und gestrichen, natürlich mit katzensicherer Farbe (Kinderspielzeugfarbe). Anschließend wurden die Balken mit Schwerlastwinkeln verschraubt und der Volierendraht befestigt.

Der Rohbau des Geheges

Im Inneren wurde ein Rindenmulchbelag und Steinplatten zur besseren Begehung ausgelegt. Damit sich die Katzen auch draußen betätigen können, wurde ein selbsgebauter Kletterbaum mit Freisitz in das Gehegen eingefügt. Für die Optik und auch das leibliche Wohl meiner sibirischen Katzen habe ich Katzenminze und Bambus als Bepflanzung gewählt.

Das fertige Gehege

Ich bin mir sicher, wenn meine Lieblinge wissen würden was sie erwartet, würden sie schon jetzt raus wollen. Sie müssen aber noch bis morgen warten, bis die letzte Farbe getrocknet ist!

Für Details zum Bau meines Katzengeheges oder Tipps und Tricks stehe ich gerne zur Verfügung. Schreiben Sie mir doch einfach an sibis@mesathims.de.

Beutetiere

Die Katze als Mäusefänger wird allgemein für gut befunden. Dass es aber ein viel breiteres Spektrum an Beutetieren gibt, davon können alle Besitzer von Freigängern ein Lied singen. Statistiker schreiben den knapp 8 Millionen für Deutschland geschätzten Katzen millionenfachen Vogel- und Reptilienmord zu, indem sie in England in 618 Haushalten erhobene Daten auf alle Katzen hochrechnen. Die vielen Wohnungskatzen, die über eine erbeutete Stubenfliege schon glücklich sind, werden so zu Killerkatzen und einer Gefahr für die heimische Kleintierwelt abgestempelt.

Der gesicherte Freigang ist meiner Meinung nach ein guter Kompromiss zwischen dem natürlichen Jagdtrieb der Katze und dem möglichen Schaden für die Natur. Vögel und ihre Gelege können geschützt werden und andere mögliche Beutetiere kann man oft noch retten, wenn die Katze stolz ihren Fang dem Besitzer präsentiert. Zum Fressen wird ja meist sowieso nicht gejagt.

In meinem Garten gibt es inzwischen schon so etwas wie die Haus-und Hofschlange, die immer wieder gefangen wird, ohne dass ihr etwas passiert oder sie ihr Territorium verlässt. Gestern habe ich sie den Katzen das dritte Mal weggenommen und sie ist nach einigen Erholungsminuten wieder putzmunter davongeschlängelt.

Libelle

Ebenso erfolgreich konnte ich eine Larve einer Riesenlibelle retten, die dann wenige Stunden später als wunderschönes Fluginsekt schlüpfte.

Katzengarten

Seit einer Woche gibt es drei glückliche Sibirische Katzen und einen entspannten Besitzer mehr auf dieser Welt. Vorangegangen ist eine ausführliche Recherche von Berichten langjähriger Katzenzüchter und -besitzer zum Thema gesicherter Freigang, die netterweise bereit waren, ihre Erfahrungen mit der Netzgemeinde zu teilen. Ich brauchte also nur noch bei www.weidezaun.info ein für Katzen geeignetes Elektronetz, ein Weidezaungerät und die neu im Angebot befindlichen Türen zu bestellen und aufzubauen.

Zaun mit Elektrolitze

Am Maschendrahtzaun zum Nachbargrundstück habe ich eine leitende und kurz darunter eine geerdete Elektrolitze befestigt und mit dem mobilen Katzenzaun verbunden. Die Testphase verlief kurz und recht beeindruckend: Jede der drei Sibirischen Katzen ist 1-2 mal an das Netz gekommen, dann mit einem riesigen Satz ins rettende Haus gesprungen, um nach wenigen Minuten wieder in den verlockenden Garten zu kommen. Die Litze am Nachbarzaun wurde bisher noch keinem Funktionstest unterzogen. Offenbar ist Zaun gleich Zaun und in jedem Fall besser zu meiden.

Echte Schwachpunkte meines Systems wurden dagegen schnell aufgedeckt: An einer Verbindungsstelle zum Nachbarzaun war das E-Netz nicht bis unten mit dem Strom verbunden und noch dazu etwas hochgerutscht. Meinem Neva-Kater stand plötzlich eine hübsche rote aber sehr fremde Katze gegenüber, die einfach unbeschadet unter dem Netz durchgekrochen war. Obwohl ich ihr schnell die tolle neue Tür aufgehalten habe, flüchtete sie denselben Weg den sie gekommen war.

Elektrozaun mit Tor

Janis hat mich auf einen weiteren Konstruktionsfehler aufmerksam gemacht: wie der Blitz war mein Klettermaxe von außen am Freigehege hochgeklettert und über das Dachgitter auf dem Weg in die absolute Freiheit. Da der mobile Katzenzaun am Freigehege endet und so die Stirnseite des Geheges ungeschützt ist, wäre das eine Fluchtmöglichkeit. Problem ist erkannt und kann aufgrund der Mobilität des Katzennetzes schnell gelöst werden.

Prizzy im Vogelhaus

Jetzt besteht mein größtes Problem darin, meine gartenbegeisterten Sibirier abends ins Haus zu bekommen. Ist aber auch lösbar – mit dem Klappern der Leckerli-Büchse.

Prizzy ist weg!

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Sibirische Katzen klettern exzellent-sagt das Internet. Also bekam das Katzengehege eine Drahtabdeckung. Der kleine Spalt zwischen Balken und Erdboden konnte ja ignoriert werden, sibirische Katzen graben nicht-sagt das Internet.

Trotzdem war Prizzy weg!

Das Gehege war leer und die beiden anderen Katzen beteiligten sich mauzend an der Suche nach der Kleinen im ganzen Haus. Erfolglos! Also nochmal das Gehege untersuchen und da entdeckte ich es: Im Schein der Taschenlampe waren Spuren im Sand und eine kleine Untertunnelung am Gehege zu sehen.

Um Mitternacht beendete ich meine Suchgänge mit Taschenlampe durch den Garten und die nähere Umgebung und da stand Prizzy gesund und munter mitten in der Diele und gähnte mich an. Wo sie sich versteckt hatte, hat sie nicht verraten aber die Spurensuche am nächsten morgen bei Tageslicht ließen eindeutig auf einen Einbruch- und nicht einen Ausbruchversuch schließen.

Nur wer war es?

 

Der große Tag – Ausgang im neuen Gehege

Es war ja so aufregend – die fremden Gerüche und Geräusche, das komische Gefühl unter den Pfoten!

Die jüngste meiner sibirischen Katzen, Prizzy, war heute die Mutigste. Janis war dagegen doch recht zögerlich. Obwohl sie es doch sonst ist, die immer vorneweg ist und keinen Unsinn auslässt. Mein großer Neva Masquerade Kater Pino wäre am liebsten mit einem Bein noch im sicheren Keller geblieben, um schnell wieder zurück zu können.

Eine halbe Stunde später gab es aber schon Vogelbeobachtung vom Kletterbaum, kleine Ausbruchversuche von Prizzy, die bis zur „Decke“ des Geheges kletterte, und die ersten Kostproben vom Bambus und der Katzenminze.

Ich bin sicher, meine Sibi  Mädchen und mein Neva Kater fühlen sich sehr wohl hier und werden sicher noch viel Spaß haben.

Der nächste Schritt wird dann noch mal etwas größer. Wenn erst das Grundstück abgesichert ist, dürfen sie dann auch in den großen Rest des Gartens. Dazu muss ich aber erst noch den speziellen Elektrozaun setzen.